Eine Gruppenstunde Maltherapie

06.03.2023

Wir spielen Mäuschen:
Auf dem Geländer eines Münchner Flüchtlingsheims steht ein farbenfroh bemalter Bauwagen. Er zeigt Blumen, Bienen, eine Sonne …. – kindliche Lebensfreude. Es ist Nachmittag.
Und drinnen im Bauwagen tummeln sich 4 Kinder – alles 6-jährige Mädchen aus Nigeria und Ghana – und eine Kunsttherapeutin. Die Therapeutin regt ein Spiel in großem Format an:
Jedes Kind sucht sich eine Farbe unter den Wachskreiden aus. Und eine Form darf ausgewählt werden – Kreis, Dreieck, Linie… Alle Kinder dürfen nur ihre Form malen – über das ganze riesige Papier hinweg. Sie dürfen sich Wege bahnen. Aber: Sie dürfen nicht den Weg eines anderen Kindes kreuzen.
Voller Freude lernen die Kinder, sich selbst einen Platz zu suchen. Den anderen wahrzunehmen und diesem voll Respekt Platz einzuräumen. Spielregeln werden befolgt. Und ganz nebenbei lernen die Kinder die deutschen Worte für die Farben und Formen.
Die Kinder lieben diese Aufgabe. Sind ganz konzentriert. Bei jeder Runde wechseln die Figuren. Interessant festzustellen: Die Kinder haben – ohne Absprache – das Blatt in unsichtbare Bereiche aufgeteilt. Malen nur noch in „ihrem“ Teil. Sie „vermischen“ sich nicht. Und es entstehen Häuser. Die Suche nach Heimat? Einer Bleibe?

Und dann eine neue Aufgabe: Die Kunsttherapeutin regt an, ein Gemeinschaftsbild daraus zu machen. Mit viel Freude und noch viel mehr Farben malen die Kinder daraus ein riesiges, gemeinschaftliches Bild. Sehr kreativ. In wunderbarem Miteinander.
Und mit Stolz – auf das gemeinsame Werk.

Durch das Malen, kreativ sein wurde therapeutisch so viel erreicht: Gemeinschaft, Eigenwahrnehmung, den anderen wahrnehmen und achten, Grenzen erkennen, Spielregeln einhalten, deutsche Begriffe. Und die Seele wird wieder bunter!

Corona – der Hilfsbedarf für Kinder steigt dringlich

23.09.2020

Wir blicken auf 2 Jahre Corona-Pandemie zurück. Ganz besonders haben die Kinder gelitten – oft sehr still und unmerklich. Die Einrichtungen – Schulen, Förderschulen, KiTas und Kindergärten – die wir betreuen, berichten über eine immense Zunahme an Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Das lange Home-Schooling macht Kindern, die es eh schon schwer hatten oder verhaltensauffällig waren, das Handling von Schule und menschlichen Kontakten extrem schwer. Der Wechsel von Home-Schooling, Distanz-Unterricht, Präsenz-Unterricht, Quarantäne … es entsteht keine Routine, kein verlässlicher Alltag mehr. Und Kinder in Familien mit Vernachlässigung, Alkoholismus u.ä. sind noch mehr Zeit am Tag zuhause eingesperrt. – Sozialkontakte sind ungewohnt – distanziert – unnatürlich durch die Maske. Für Kinder, die im Sozialverhalten gestört sind, wenig Resilienz haben, wird es so noch schwerer.

Man könnte meinen, wir haben als Stiftung zu Lock-Down- und Distanzzeiten weniger Arbeit. Nein! Es gibt viel mehr zu tun – zu unterstützen – Kinder zu fördern.

Deshalb gerade jetzt: Unterstützen Sie unsere Arbeit für die Schwächsten in der Gesellschaft. Um diesen – und damit uns allen – eine bessere Zukunft zu geben.

Aktuell sammeln wir beispielsweise Geld für dringend förderbedürftige Kinder der Schönach-Schule in 86972 Altenstadt – in der inklusiven Region Weilheim-Schongau. Es handelt sich um ein sozialpädagogisches Förderzentrum. Die Schule hat uns sprunghaft gestiegene Fallzahlen an dringend förderbedürftigen Kindern gemeldet – coronabedingt. Es braucht alsbald Hilfe. Spenden Sie hier. Danke von Herzen!